Ripple-SEC-Einigung: Meilenstein im Krypto-Recht – 50 Mio. USD Strafe ohne Schuldeingeständnis


Nach mehr als vier Jahren juristischer Unsicherheit endet der Rechtsstreit zwischen Ripple Labs Inc. und der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC mit einem Vergleich. Ripple verpflichtet sich zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 50 Millionen US-Dollar, ohne jedoch ein Fehlverhalten einzugestehen. Damit wird eines der prominentesten Verfahren im Bereich der Kryptowährungen offiziell abgeschlossen.
Die SEC hatte Ripple sowie die Führungskräfte Bradley Garlinghouse und Christian A. Larsen seit Dezember 2020 beschuldigt, mit dem Verkauf von XRP gegen US-Wertpapiergesetze verstoßen zu haben. Insbesondere stand die Frage im Raum, ob es sich bei XRP um ein nicht registriertes Wertpapier handelt. Diese Kontroverse hatte nicht nur Auswirkungen auf Ripple selbst, sondern auf die gesamte Krypto-Branche, da sie als Präzedenzfall für die regulatorische Einstufung von Kryptowährungen dienen konnte.
Laut Mitteilung der SEC vom 8. Mai 2025 erfolgt die Einigung im „besten Interesse der Anleger und der Märkte“. Dennoch betonte die Behörde, dass sie sich das Recht vorbehält, weiterhin gegen Verstöße vorzugehen. Auch wenn der Vergleich keine rechtliche Klarheit über den Status von XRP bringt, so zeigt er doch einen pragmatischeren Kurs der Aufsicht, vor allem seit der jüngsten politischen Wende unter Präsident Trump. Zahlreiche weitere Verfahren gegen Krypto-Unternehmen wurden zuletzt beigelegt – der Fall Ripple war einer der letzten großen offenen Konflikte.
Branchenbeobachter werten die Einigung als wichtigen Schritt in Richtung regulatorischer Sicherheit. Zwar stellt der Vergleich laut SEC keine grundsätzliche Bewertung der Rechtmäßigkeit von XRP dar, doch er könnte dennoch als Blaupause für kommende Fälle dienen. Das ist insbesondere für Unternehmen relevant, die sich in ähnlichen rechtlichen Grauzonen befinden.
Der Preis von XRP zeigte sich bislang unbeeindruckt von der Einigung und notiert aktuell bei 2,37 US-Dollar. Die Märkte scheinen die Nachricht bereits antizipiert zu haben – oder warten auf konkretere Signale zur künftigen regulatorischen Auslegung.
Mit dieser Einigung endet nicht nur ein Kapitel für Ripple, sondern möglicherweise auch eine Phase der aggressiven Vorgehensweise der SEC gegen die Kryptoindustrie. Die Branche blickt gespannt auf die nächsten Schritte – nicht nur der Aufsichtsbehörde, sondern auch der Gesetzgeber in Washington. Denn eines bleibt trotz aller Vergleiche offen: die Frage nach einem einheitlichen, zukunftssicheren Regelwerk für digitale Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten.
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